die Sachgeschichte
Woher kommt der Spruch "Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'"?Gemeint ist ja, dass man sich mit der Kritik zurückhält, wenn man von demjenigen abhängt, den man eigentlich kritisieren will. Oder: Wer mich bezahlt, dessen Meinung / Interessen vertrete ich auch :-)
Es gibt verschiedene Ansätze, die alle richtig sein können. Der erste und am meisten vertretene Ansatz schreibt es den Minnesängern im Mittelalter zu, die damals selten eine feste Anstellung und (meist damit einhergehend) auch keinen festen Wohnsitz hatten. Sie zogen von Hof zu Hof und erhielten von dem jeweiligen Herrn, auf dessen Hof/Burg sie waren, freie Kost und Logis. Dafür unterhielten sie die Gesellschaft mit den neuesten Nachrichten und trugen ihre Lieder vor. Dabei war es üblich, den jeweiligen Burgherrn in einigen Liedern reichlich zu loben und zu rühmen. Sehr oft gab es auch schon Lieder und Texte, die einen Gutsherrn/Grafen/Fürsten/Herrscher priesen und Geschichten von seinen Heldentaten erzählten.
Der zweite Ansatz besagt, dass der Spruch aus dem 30-jährigen Krieg und den Verwerfungen stammt, die die Reformation Luthers mit sich brachte. Damals galt: Bekannte sich der Landesherr (deren es damals viele gab in Deutschland) zu den "Reformierten" oder auch mal wieder zurück zu den "Katholischen", so hatten ihm die Landeskinder zu folgen und fortan das für diese Kirche geltende Gesangbuch zu verwenden, also des Landesherrn (Brotgeber) Lieder zu singen.
Beides sehr plausibel, nicht wahr?
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